Epilepsie

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Die Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, die durch spontan auftretende, rezidivierende Anfälle gekennzeichnet ist.

Epileptische Anfälle sind passagere Ereignisse für wenige Minuten mit plötzlichen, unwillkürlichen und stereotypen Verhaltens- oder Befindlichkeitsstörungen. Grundlage dessen ist eine unnatürliche, anfallsartige und synchronisierte Entladung von Nervenzellgruppen (Neuronen) des Gehirns. Die Epilepsie kann durch verschiedenartige Ursachen ausgelöst werden:

  • erblich (genetisch, metabolisch gehört hier dazu: erblich bedingte Stoffwechselstörung)
  • autoimmun (durch Antiköper ausgelöste entzündliche Ursache)
  • Entzündungen
  • Narben
  • Durchblutungsstörung
  • Anlagestörungen des Gehirns (wie z.B. eine Dysplasie)
  • Unklar. Bei vielen Epilepsiepatienten verbleibt die Ursachensuche ohne Resultat (z.B. cMRT – Bildgebung des Gehirns – unauffällig), so dass man von sehr kleinen, in der Bildgebung nicht nachweisbaren, Anlagestörungen ausgeht. 

Die oben genannten Klassifikationen beziehen sich auf die diesbezüglichen Leitlinien der Internationalen Liga gegen Epilepsie (ILAE) (Fisher et al., 2018; Scheffer et al., 2018). Dabei folgen Epilepsien mit Beginn im Kindesalter zunächst den gleichen Klassifikations-Prinzipien wie diesen mit Beginn im Erwachsenenalter. Es finden sich aber dennoch Besonderheiten der Epilepsien mit Beginn im Kindesalter. Dabei sind die speziellen Syndrome zu nennen, die sich aus einem spezifischen Beginn, speziellen Anfallstypen, EEG-Befunden und neurologischen Zusatzsymptomen definieren. Hierbei ist z.B. die kindliche Absence-Epilepsie zu nennen, die durch eine fast regelhafte Anfallsfreiheit im Verlauf gekennzeichnet ist, sowie die Entwicklungs- und Epileptischen Enzephalopathien (DEE, Developmental and Epileptic Encephalopathies), die durch einen frühen Beginn, schwerwiegende Verläufe und einer Assoziation mit einer psycho-motorischen Entwicklungsstörung definiert sind.

Quellenverzeichnis

  1. Fisher, R. S. et al. (2018) ‘Operational classification of seizure types by the International League Against Epilepsy: position paper of the ILAE Commission for Classification and Terminology’, Zeitschrift fur Epileptologie, 31(4), pp. 272–281. doi: 10.1007/s10309-018-0216-8.
  2. Scheffer, I. E. et al. (2018) ‘ILAE classification of the epilepsies: position paper of the ILAE Commission for Classification and Terminology’, Zeitschrift fur Epileptologie, 31(4), pp. 296–306. doi: 10.1007/s10309-018-0218-6.
  3. Stenger, E. et al. (2017) ‘Efficacy of a ketogenic diet in resistant myoclono-astatic epilepsy: A French multicenter retrospective study’, Epilepsy Research, 131, pp. 64–69. doi: 10.1016/j.eplepsyres.2017.02.005.
  4. Wiemer-Kruel, A. et al. (2017) ‘Modified Atkins diet is an effective treatment for children with Doose syndrome’, Epilepsia, 58(4), pp. 657–662. doi: 10.1111/epi.13701.
  5. Wong, S., Mani, R. and Danish, S. (2019) ‘Comparison and Selection of Current Implantable Anti-Epileptic Devices’, Neurotherapeutics, 16(2), pp. 369–380. doi: 10.1007/s13311-019-00727-2.