Multizentrische NCGS-Studie: Gluteninduzierte histologische Veränderungen der Duodenalschleimhaut bei Patienten mit Non Celiac Gluten Sensitivity (NCGS)

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Ziel der multizentrischen klinischen Studie war es, die strukturellen und entzündlichen Merkmale der NCGS im Vergleich zur Kontrollgruppe und zur Zöliakiegruppe mit milderer Enteropathie (Marsh I-II, infiltratives bis hyperplastisches Stadium) zu bewerten, da glutenbedingte histologische Veränderungen der Duodenalschleimhaut von NCGS-Patienten nur unzureichend definiert sind.

Bei NCGS ist kein Nachweis spezifischer Antikörper wie bei der Zöliakie möglich. Dennoch äußert sich die NCGS durch spezifische intestinale und extraintestinale Symptome, die dem klinischen Bild der Zöliakie ähneln. Die Diagnose wird gestellt, indem die Reaktion auf glutenfreie Lebensmittel überprüft wird, nachdem Zöliakie und Weizenallergie ausgeschlossen wurden. Es gibt keine hinreichenden Erklärungen dafür, warum die Immunreaktionen bei NCGS nur milde oder minimale Darmschleimhautveränderungen hervorrufen. Die Faktoren, die zu Schleimhautveränderungen beitragen, sind unzureichend erforscht. Für die Studie wurden folgende Untersuchungen durchgeführt.

Methode

Histologische Präparate von 698 Patienten aus verschiedenen Ländern wurden nach dem Zufallsprinzip untersucht: Australien (n = 20), Finnland (n = 20), Indien (n = 25), Iran (n = 37), Italien (n = 239), Rumänien (n = 10), Türkei (n = 30), Vereinigtes Königreich (n = 166) und USA (n = 151). Darunter waren 262 Kontrollfälle mit normalem gastroskopischem und histologischem Befund, 261 Zöliakie-Biopsien und 175 NCGS-Biopsien aus 9 teilnehmenden Ländern. Aus all diesen Proben wurden die Zottenhöhe (ZH, in μm), die Kryptenhöhe (in μm), das Zotten-Krypten-Verhältnis (VCR), die IELs (intraepitheliale Lymphozyten/100 Enterozyten) sowie weitere relevante histologische, serologische und demografische Parameter quantifiziert.

 

Ergebnisse

Die mediane Zottenhöhe war bei NCGS signifikant kürzer (600 µm, IQR: 400-705) als bei der Kontrollgruppe (900 µm, IQR: 667-1112) (p < 0,001). NCGS-Patienten mit einem Marsh I-II hatten eine ähnliche Zottenhöhe und VCR wie Zöliakie-Patienten [465 µm (IQR: 390-620) vs. 427 µm (IQR: 348-569, p = 0,176)]. Der Anteil der VCRs in der NCGS-Gruppe mit einem Marsh 0 war geringer als in der Kontrollgruppe (p < 0,001). Der Medianwert der IELs war bei NCGS mit Marsh 0 höher als bei der Kontrollgruppe (23,0 vs. 13,7, p < 0,001). Die Dichte der IELs in den Marsh I-II-Gruppen mit NCGS oder CD war ähnlich.

  • Marsh 0 Durch glutenfreie Nahrung regenerierte Darmschleimhaut
  • Marsh I Infiltratives Stadium
  • Marsh II Hyperplastisches Stadium
  • Marsh III a – c Destruktives Stadium
  • Marsh IV Vernarbung der Schleimhaut

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Duodenalschleimhaut bei NCGS deutliche Veränderungen aufweist. Die Studie zur NCGS-Histologie quantifiziert die morphologischen Veränderungen bei Zöliakie mit milderen Enteropathien (Marsh I-II) im Vergleich zu NCGS mit dem Ziel, das histologische Spektrum von NCGS und seine Unterscheidung von einer normalen Darmschleimhaut abzugrenzen.